Libanon: GAW-Partnerkirche von der Explosion betroffen

05.08.2020 - 11:28:00

Nach 18 Uhr örtlicher Zeit am Dienstag, dem 4. August 2020 erschütterte eine Explosion die libanesische Hauptstadt Beirut. Die Explosion zerstörte den Hafen und beschädigte weite Teile der Innenstadt. Verursacht wurde sie vermutlich durch unsachgemäß gelagertes Ammoniumnitrat.

Joseph Kassab, Generalsekretär der GAW-Partnerkirche Evangelische Kirche in Syrien und im Libanon, berichtet: „Uns geht es gut; in unserem Kirchenbüro und Wohnhaus in Rabieh sind durch die Druckwelle nur Fensterscheiben und Bildschirme kaputtgegangen. Aber die Schäden in der Stadt sind groß und es werden mit Sicherheit noch viel mehr Tote gefunden werden. Libanon hat sich wieder als ein schwaches und gescheitertes Land erwiesen. Corona, Finanzkrise und fehlende Sicherheit. Was für ein Elend. Gott sei uns gnädig.“ Beiruts Vorort Rabieh liegt rund zehn Kilometer Luftlinie von dem Ort der Explosion im Hafen entfernt.

Die theologische Hochschule Near East School of Theologie (NEST), die etwa vier Kilometer vom Epizentrum der Explosion entfernt liegt, hat größere Schäden zu beklagen. George Sabra, Präsident der Hochschule, schreibt:

„Es waren nicht viele Menschen im Gebäude, und diejenigen, die da waren, sind unverletzt davongekommen. Der Schaden am Gebäude ist aber beträchtlich. Alle acht oberirdischen Stockwerke und zwei Untergeschosse sind betroffen. Glasfenster, Glastüren, Glaspaneele im Inneren des Gebäudes sowie viele innere Holztüren wurden zertrümmert. Nicht einmal während der schlimmsten Tage des 15-jährigen Krieges im Libanon wurde NEST so schwer getroffen wie gestern. Natürlich sind wir nicht die Einzigen. Die Verwüstungen im übrigen Beirut sind gewaltig.

Unser großartiges Team von Angestellten und Arbeitern reinigt heute das Gebäude, aber wir machen uns keine Illusionen, dass wir das Glas und die Türen bald ersetzen können. In der Stadt besteht eine große Nachfrage nach Glasscheiben und Handwerkern. Wir werden vorerst versuchen, die zerbrochenen Fenster und Türen mit Nylon abzudecken. Die Kosten für die Reparatur der Schäden werden enorm sein. Uns liegt noch kein Kostenvoranschlag vor, aber er wird in die Tausende von Dollar gehen."

Die Zahl der Toten und Verletzten steigt; die Suche nach verschütteten Menschen wird fortgesetzt. Die Regierung von Libanon hat eine dreitägige Trauer angeordnet und für die nächsten zwei Wochen den Ausnahmezustand ausgerufen.

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