Leitbild der Frauenarbeit
Wer wir sind
Die Arbeitsgemeinschaft der Frauenarbeit im Gustav-Adolf-Werk e. V. – Diasporawerk der EKD - ist der Zusammenschluss (Dachverband) der einzelnen Frauenarbeiten des Gustav- Adolf-Werkes in den Hauptgruppen der Landeskirchen der EKD. Sie arbeitet innerhalb des Gesamtwerkes selbständig.
Unsere Frauenarbeit wird getragen durch ehrenamtliche Arbeit von Frauen.
Unsere Aufmerksamkeit richtet sich auf evangelische Diasporakirchen (Minderheitskirchen) im anders konfessionellen, andersreligiösen oder säkularen Umfeld gemäß dem Leitwort des Gustav- Adolf-Werkes aus Gal. 6, 10: "Lasset uns Gutes tun an allen Menschen, vor allem aber an denen, mit denen wir im Glauben verbunden sind."
Wir nehmen in den Kirchen und Gemeinden, die dem Gustav-Adolf-Werk verbunden sind, besonders die Situation der Frauen war. So ist die Frauenarbeit im GAW Teil eines weltweiten Netzwerkes evangelischer Frauen.
Wir sammeln Spenden. Uns verbindet die Überzeugung, dass materielles und geistliches Teilen untrennbar zusammengehören. Darum erstreben wir im Verhältnis zu unseren Partnerkirchen und Partnergemeinden gleichberechtigte Partnerschaft. Wir achten die eigenverantwortliche Arbeit der Gemeinden. Wichtig ist uns der geschwisterliche, manchmal auch kritische Dialog mit unseren Partnerkirchen.
Unsere Arbeit ist getragen von ökumenischer Aufgeschlossenheit und steht unter dem Zeichen der Verbundenheit aller Christinnen und Christen. Dabei lernen wir, unsere evangelische Identität besser wahrzunehmen.
Unsere Ziele
Unsere Hilfe ermöglicht unseren Partnerinnen und Partnern in den Minderheitskirchen, ihren Glauben zu leben und trotz materieller Armut Liebe und Hilfe weiterzugeben. Durch Bibelstudien auf Seminaren und Tagungen tragen wir dazu bei, dass Christinnen und Christen ihre religiöse und kulturelle Identität leben und in der Gesellschaft für Gerechtigkeit eintreten können.
Wir sind der Überzeugung, dass im Evangelium auch eine Antwort auf politische und gesellschaftliche Situationen zu finden ist. Wir setzen uns deshalb ein für Menschenrechte, insbesondere für die Überwindung von weltweiten Gewaltstrukturen und Armut sowie für Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft.
Wir sehen in der Osterbotschaft die Beauftragung von Frauen und Männern zur gleichberechtigten Verkündigung des Evangeliums. Darum stärken wir die Position von Frauen in den Partnerkirchen. Wir bringen in die Arbeit des Gustav-Adolf-Werkes die Orientierung an der Genderfrage ein.
Wie wir arbeiten
Wir unterstützen unsere Partnerkirchen in ihrer geistlichen, kulturellen und materiellen Existenz durch Projekte. Besonders unterstützen wir sozialdiakonische Projekte, Aus- und Weiterbildung von Frauen, Einkommen schaffende Maßnahmen für Frauen und Hilfsprojekte für Kinder und alte Menschen.
Voraussetzung für den Beginn der finanziellen Förderung ist in der Regel die Zustimmung der zuständigen Kirchenleitung in der Partnerkirche.
Wir arbeiten basisnah. Unsere Ansprechpartnerinnen sind die Träger vor Ort - in der Regel Kirchengemeinden, aber auch diakonische Einrichtungen und die Frauenorganisationen der Partnerkirchen -, die für die Beschreibung und Abwicklung der Projekte verantwortlich sind.
Wir finanzieren anteilig den Neubeginn eines Projektes und begleiten gegebenenfalls nach Absprache dessen Weiterführung. Wir achten darauf, dass Hilfe bei unmittelbarer Not und nachhaltige, strukturelle Förderung miteinander verbunden bleiben. Die Träger der Projekte sind evangelisch, bei den Empfängern spielt die Religionszugehörigkeit keine Rolle.
Wir ermöglichen theologische Arbeit durch Konferenzen von und mit Frauen aus den Partnerkirchen und durch Publikationen. Dadurch stärken wir die Position der Frauen in den Partnerkirchen.
Wir arbeiten mit dem Gesamtwerk zusammen und unterstützen beispielsweise den Studien- und Stipendienfonds.
Wir machen bei uns und in den Partnerkirchen die Situation der Kirchen in der Diaspora sichtbar. Durch Vortragsarbeit in den Gemeinden der Landeskirchen nehmen wir teil am Bildungsauftrag der EKD und tragen so zum Gemeindeaufbau bei.
Durch ständige Informationen über den Stand der Projekte in den Partnerkirchen lassen wir unsere Spenderinnen und Spender an der Arbeit teilhaben.
Unsere Ressourcen
Unsere Finanzen für die Projekte erwirtschaften wir wie das Gesamtwerk aus Spendengeldern. Durch das Frauennetzwerk wird unser Blick geschärft für das, was im Sinne des Evangeliums notwendig ist.
In der Begegnung mit Frauen aus den Partnerkirchen erfahren wir Gastfreundschaft und geistliche Ermutigung. Wir erleben den Reichtum und die Kraft des Glaubens.
Wir gehören zum Dachverband der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD).
Wir arbeiten mit dem Konvent der Evangelischen Theologinnen in der BRD zusammen.
Wir sind Mitglied im Ökumenischen Forum Christlicher Frauen in Europa (ÖFCFE) und fördern die Mitgliedschaft von Frauen aus den Partnerkirchen in diesem Gremium.
Wir sind Mitglied im German YWCA (Young Women’s Christian Association).
Wir pflegen projektgebundene Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, z. B. mit den Frauen des Evangelischen Bundes und der Missionswerke.
(verabschiedet am 5. Februar 2010 in Leipzig)